Detektive überwachen die Überwacher – ein Kommentar

Laut einem Zeitungsbericht in den Oberösterreichischen Nachrichten haben Detektive im Auftrag der Geschäftsleitung die Stadtwache-MitarbeiterInnen observiert.

Was soll man davon halten? Da observiert ein Arbeitgeber seine eigenen MitarbeiterInnen. Ein nicht gerade feiner Zug. Aber das passiert leider viel zu oft in der Arbeitswelt und passt insbesondere in die Logik dieser Einrichtung – nämlich auch die Kontrollierenden zu kontrollieren. Wenn im Bericht der OÖN aber unterschwellig die Botschaft mitschwingt, die fehlende Einsatzbereitschaft hänge mit den fehlenden Kompetenzen der StadtwächterInnen zusammen, dann ist das genau die falsche Botschaft!
Die BürgerInneninitiative „Linz braucht keine Stadtwache“ hat schon vor über einem Jahr – im Zuge eines Gemeinderatsantrags für die Auflösung der Stadtwache – eine Weiteranstellung der MitarbeiterInnen in sinnvollen und fairen Jobs gefordert. Es gäbe genug vernünftige und gesellschaftlich wertvolle Arbeit in dieser Stadt zu machen. Das Überwachen, Nachschnüffeln und Drangsalieren gehört da sicher nicht dazu. Eine populistische, einseitige Politik hat vor allem für sich selbst ein Law-and-Order-Organ geschaffen. Die dort Eingesetzten müssen einer sinnlosen Tätigkeit nachgehen, nur weil sich rechtsrechte Politiker in ihrer Sicherheitshysterie nichts mehr wünschen als patroullierende Uniformierte die für „Sauberkeit und Ordung“ sorgen. Der beste Beitrag für diese Stadt ist das Ende der Stadtwache! Nicht nur für die BürgerInnen, sondern auch für die Beschäftigten der Stadtwache.

Neue Apps rund um die Stadtwache

Zwei neue interaktive Internet-Anwendungen mit Stadtwache-Bezug

Das erste App nennt sich Schau auf Linz und ist eine Entwicklung der IKT-Linz, also der Stadt Linz. Mit diesem Internet-Angebot (Mobile und Web) können Bürgerinnen und Bürger Probleme, Mängel und Verbesserungsvorschläge bezüglich der Infrastruktur in der Stadt Linz online melden.
Es gibt bereits auch eine Meldung zur Stadtwache: Ungerechtfertige „Amtshandlung“ Die RedakteurInnen von „Schau auf Linz“ sind zwar der Meinung, dass es sich bei dieser Meldung um kein Infrastrukturproblem handelt, es schadet aber sicher nicht neben der Bürgerservice-Hotline (Telefon +43 732 7070) auch dieses städtische Angebot zu nutzen, um beobachtete Fälle mit der Stadtwache zu melden!

Mobile-App: Überwacht die ÜberwacherDas zweite Angebot im Netz STaWaWa – Stadtwachewache hat bereits ein größeres mediales Echo gefunden. (z.B. Bericht im Standard-online) Mit dieser Smartphone-Anwendung können Stadtwache-Sichtungen inklusive Kommentare eingetragen werden, um im späteren Verlauf einen genaueren Aktionsradius des Ordnungsdienstes erstellen zu können. Anhand des tatsächlichen Aktionsradius – beziehungsweise den tatsächlich auftretenden “Einsätzen” der Stadtwache – soll beurteilt werden, wie sinnvoll diese Linzer Einrichtung generell ist, und ob die jählichen Ausgaben für das Organ gerechtfertigt sind.

Und natürlich gibt es auch weiterhin die Möglichkeit unsere Meldestelle zur Dokumentation von Problemen mit der Stadtwache zu nutzen! Nicht zuletzt durch unsere und andere Initiativen, die die Stadtwache kritisch begleiten, gibt es eine große Sensibilität der Linzer Bevölkerung mit den städtischen ÜberwacherInnen. Damit konnten bislang die Bestrebungen des dafür politisch verantwortlichen FPÖ-Stadtrates Detlef Wimmer eingebremst und Übergriffe durch die „Sheriffs“ im größeren Stil verhindert werden.