Neue Apps rund um die Stadtwache

Zwei neue interaktive Internet-Anwendungen mit Stadtwache-Bezug

Das erste App nennt sich Schau auf Linz und ist eine Entwicklung der IKT-Linz, also der Stadt Linz. Mit diesem Internet-Angebot (Mobile und Web) können Bürgerinnen und Bürger Probleme, Mängel und Verbesserungsvorschläge bezüglich der Infrastruktur in der Stadt Linz online melden.
Es gibt bereits auch eine Meldung zur Stadtwache: Ungerechtfertige „Amtshandlung“ Die RedakteurInnen von „Schau auf Linz“ sind zwar der Meinung, dass es sich bei dieser Meldung um kein Infrastrukturproblem handelt, es schadet aber sicher nicht neben der Bürgerservice-Hotline (Telefon +43 732 7070) auch dieses städtische Angebot zu nutzen, um beobachtete Fälle mit der Stadtwache zu melden!

Mobile-App: Überwacht die ÜberwacherDas zweite Angebot im Netz STaWaWa – Stadtwachewache hat bereits ein größeres mediales Echo gefunden. (z.B. Bericht im Standard-online) Mit dieser Smartphone-Anwendung können Stadtwache-Sichtungen inklusive Kommentare eingetragen werden, um im späteren Verlauf einen genaueren Aktionsradius des Ordnungsdienstes erstellen zu können. Anhand des tatsächlichen Aktionsradius – beziehungsweise den tatsächlich auftretenden “Einsätzen” der Stadtwache – soll beurteilt werden, wie sinnvoll diese Linzer Einrichtung generell ist, und ob die jählichen Ausgaben für das Organ gerechtfertigt sind.

Und natürlich gibt es auch weiterhin die Möglichkeit unsere Meldestelle zur Dokumentation von Problemen mit der Stadtwache zu nutzen! Nicht zuletzt durch unsere und andere Initiativen, die die Stadtwache kritisch begleiten, gibt es eine große Sensibilität der Linzer Bevölkerung mit den städtischen ÜberwacherInnen. Damit konnten bislang die Bestrebungen des dafür politisch verantwortlichen FPÖ-Stadtrates Detlef Wimmer eingebremst und Übergriffe durch die „Sheriffs“ im größeren Stil verhindert werden.

Zwei Vorfälle mit der Stadtwache

Die BürgerInneninitiative „Linz braucht keine Stadtwache“ hat mit der Einführung der Stadtwache eine Meldestelle eingerichtet. Wir haben bereits über negative Zwischenfälle in der Vergangenheit berichtet. Hier nun auszugsweise zwei weitere Vorfälle die uns in letzter Zeit erreichten:

Wann 23. Juli 2011
Wo Nibelungen Brücke
Wer war beteiligt 2 Freunde und ich
Was ist geschehen Wir haben um ca. 1:30 die Nibelungen Brücke von der STWST Richtung Hauptplatz überquert. Dabei sind uns ein kleiner Mann und eine größere dickliche Frau vom Ordnungsdienst entgegenkommen. Wir haben uns gewundert, dass die „Ordnungshüter“ um diese Zeit noch unterwegs sind. Da die beiden bereits übelgelaunt waren und hämische Bemerkungen über die Entgegenkommenden aussprachen. Meinten wir in etwas lauterem Ton „Linz braucht keine Stadtwache.“ Worauf hin wir beschimpft wurden, unter anderem mit dem Wort „Bazillen“.

Eine weitere Meldung die uns erreichte fällt mehr unter die Rubrik „mangelnde Zivilcourage“. Die selbst auferlegte Aufgabe „Vermeidung strafbarer Handlungen durch Anwesenheit“ scheint die Stadtwache jedenfalls nicht zu erfüllen!

Wann 9. August 2011 – Taubenmarkt 14 Uhr
Wo Buslinie 27 Richtung Schiffswerft
Wer war beteiligt 2 Frauen und 2 Männer ca 20 Jahre alt
Was ist geschehen Wir sind am Taubenmarkt eingestiegen und setzten uns auf einen freien Platz wobei meine Freundin neben einen „primitiv-gefährlichen“ Burschen zu sitzen kam. Er hatte sein McDonalds Sackerl noch am Nebensitz stehen und er schrie sie an, sie soll sich nicht auf das Essen setzen – was natürlich nicht geschehen ist. Darauf hin hat er sie noch einen „blöden Trampel“ genannt und sie werde gleich eine abfangen, wenn sie noch mal so deppert schaut. Sein Freund meinte, dass sie eine „schiache Alte“ sei, was will „mann“ da erwarten. Der andere meinte noch es braucht sich keiner wundern wenn er in der nächsten Zeit einmal einen „Haberer“ oder eine so „depperte Alte“ niederschlagen werde.
Was wir zunächst nicht sahen, saßen zwei Personen der Linzer Stadtwache hinter uns. Müssen die nicht einschreiten wenn solche Vorfälle sind? Es haben alle Personen im Bus geschaut wie dieser Bursch zu schreien und schimpfen anfing. Ich sagte meiner Freundin sie solle bitte nichts erwidern, denn man weiß bei solchen Personen nicht wie sie reagieren. Ich hatte Angst.
Doch dann stieg die Stadwache in der Lüfteneggerstraße aus ohne irgendetwas gemacht zu haben. Also dieser Aufwand diese Leute einzuschulen und zu bezahlen ist ein Luxus
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Beschwerde über aggressive OrdnungsdienstmitarbeiterInnen

Der Meldestelle wurde ein Vorfall zugespielt, der eindrucksvoll die Folgen einer einseitigen Law-and-Order-Politik unter Beweis stellt. Schlecht ausgebildete, mit wenig Konfliktlösungskompetenz ausgestattete Uniformierte werden auf die Bevölkerung losgelassen und reagieren dementsprechend. Sichtlich gereizt und mit bestimmten Situationen überfordert ansonsten gelangweilt und unterfordert, produziert dieser Job solche „Auszucker“. Nur nebenbei erwähnt, es handelt sich nicht um einen Einzelfall. Immer wieder gehen bei uns Meldungen über die teilweise rüden Umgangsformen der Stadtwache-BeamtInnen ein.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte mich bei Ihnen über das verbal u. körperlich äußerst aggressive Verhalten von zwei Ordnungsdienst-Angestellten beschweren:

Der Vorfall ereignete sich am Sonntag 19.06.2011 zwischen 23:20 u. 23:40. Meine Freundin, ich und mein 10jahre alter Hund (20 kg, Jagdhundmischling) stiegen bei der Haltestelle Hauptplatz in die Straßenbahn Richtung Auhof, um nach Hause zu fahren. Wir hatten natürlich sowohl für uns als auch für den Hund ein Ticket gelöst. Der Hund war an der Leine; weil die Straßenbahn nicht besonders voll war u. wir nur eine kurze Strecke fahren wollten, haben wir ihm den Beißkorb nicht angelegt. Um niemanden zu stören nahmen wir so Platz, dass der Hund zwischen uns war.
Von draußen, noch bevor sich die Türe der Straßenbahn schloss rief ein Herr, dass der Hund einen Beißkorb benötigen würde. Zwei junge Burschen, die vor uns saßen schien dies zu wundern u. meinten zu uns ironisch „genau, der Hund schaut ja besonders gefährlich aus“ u. grinsten. In diesem Moment kamen zwei Ordnungsdienstangestellte vom hinteren Bereich der Straßenbahn, sahen uns u. den Hund u. wollten aus der Straßenbahn aussteigen. Es war ihnen offensichtlich egal, dass unser Hund keinen Beißkorb hatte; ich vermute, weil er eben ohnehin angeleint war u. keinen bedrohlichen Eindruck macht. Ich sagte zu den Burschen vor uns zugegebener Maßen etwas provokant: „Wenn dann benötigen wohl eher die zwei von der Stadtwache einen Beißkorb“.
Leider sollte ich damit nicht so falsch liegen. Die zwei Ordnungsdienstangestellten (ein älterer, korpulenter Herr mit weißen Haaren u. eine ca. Mitte 50jährige schlanke Frau mit langen blonden Haaren) drehten sich sofort wütend und äußerst aggressiv um und meinten, dass sie sich so etwas sicher nicht gefallen lassen würden. Die Frau meinte, wegen der Leine wäre es ihnen egal gewesen, dass der Hund keinen Beißkorb hat, aber wenn ich so frech wäre, würden sie dies nicht durchgehen lassen. Der Herr griff nach meinem Hund u. wollte sich wohl die Hundemarke ansehen. Für einen Hund ist es natürlich eine bedrohliche Situation, wenn er von fremden Menschen am Halsband angefasst wird. Ich forderte daher den Herrn auf, meinen Hund nicht anzufassen u. stellte mich zwischen Hund u. Ordnungsdienst. Die zwei vom Ordnungsdienst waren sofort noch aufgebrachter u. versuchten, an meinen Hund heranzukommen. Dabei schubsten u. stießen sie mich und meine Freundin mehrmals. Um genau zu sein, der Mann u. die Frau versuchten mich, wegzudrängen u. der Mann schubste auch meine Freundin mehrmals. Ich forderte die zwei auf, mir ihre Dienstnummer zu geben, damit ich mich beschweren kann. Sie weigerten sich aber mit den Worten „unsere Nummer bekommst du sicher nicht“. Hier möchte ich anmerken, dass uns beide von Anfang an geduzt haben, obwohl wir sie baten, dies zu unterlassen. Nachdem wir die Dienstnummern nicht erhalten haben, wollte ich die beiden mit meinem Handy fotografieren. Der Herr meinte dazu „du bekommst sicher kein Foto von mir“ und schlug mehrmals gegen meine Hand u. mein Handy; ebenso die Frau. Trotz mehrmaliger Versuche gelange mir nur ein Foto von dem Mann. Weil die Situation immer ungemütlicher wurde, die beiden uns ständig bedrängten u. versuchten, zu verhindern, dass ich sie fotografiere, stiegen wir früher als geplant schon bei der Peuerbachstraße aus.
Die zwei vom Ordnungsdienst stiegen ebenfalls aus u. der Mann fuhr fort, mich zu schubsen u. zu stoßen, u. beleidigte mich dabei wiederholt („du Kasperl, du Gschüttelter“ etc). Meine Freundin und ich hatten den Eindruck, der Herr wollte einen Raufhandel provozieren. Ich ließ mich allerdings nicht provozieren, wendete mich ab u. wir wollten nach Hause gehen. Die zwei folgten uns u. so entscheiden wir uns ein wenig zu laufen. Nachdem die beiden uns ebenfalls nachliefen und die Situation schon so bedrohlich wirkte, rief ich mit meinem Handy den Polizeinotruf 133. Noch bevor jemand abgehoben hat, trafen zwei Polizeistreifen ein. Offensichtlich hatten auch die zwei vom Ordnungsdienst die Polizei gerufen. Ich erklärte den Polizeibeamten kurz, dass meine Freundin und ich vom männlichen Ordnungsdienstangestellen mehrmals gestoßen u. beleidigt wurden. Dieser stritt ab, auch meine Freundin attackiert zu haben u. die weibliche Ordnungsdienstmitarbeiterin beschwerte, sich, über meine provokante Aussage, sie würden selbst einen Beißkorb benötigen. Nachdem niemand verletzt wurde, notierten sich die Beamten lediglich unsere Namen, die Dienstnummern der OrdnungsdienstmitarbeiterInnen u. stellten keine weiteren Fragen zum Vorfall. Wir gingen schließlich relativ schockiert vom aggressiven Auftreten des Ordnungsdienst nach Hause. Nachdem ich mich mit mehreren Personen u.a. Magistratsbediensteten über den Vorfall unterhalten habe, entschied ich mich den Vorfall bei den Verantwortungsträgern der Stadt Linz zu melden.

Meine Vorwürfe zusammengefasst:

• Die MitarbeiterInnen vom Ordnungsdienst hatten offensichtlich kein Interesse, uns über Hundehaltepflichten aufzuklären, sondern agierten lediglich aus verletzter Eitelkeit. Wir wurden weder dazu aufgefordert, dem Hund seinen Beißkorb anzulegen, noch aus der Straßenbahn auszusteigen.

• Der männliche Mitarbeiter wollte meinen Hund am Halsband festhalten, was wie schon erwähnt für jeden Hund bedrohlich ist. Dass Hunde eventuell zuschnappen, wenn sie von Fremden angegriffen werden bringt man eigentlich jedem kleinen Kind bei. Nachdem die Kontrolle der Einhaltung des Hundehaltegesetztes eine der Hauptaufgaben des Ordnungsdienstes zu sein scheint wundert mich, dass diese offensichtlich nicht einmal die grundlegendsten Kenntnisse im Umgang mit Hunden haben bzw. diese nicht beachten.

• Der männliche Mitarbeiter versuchte mich vom Hund wegzudrängen u. schubste mich und meine Freundin. Weiters beleidigte er mich u. duzte uns während des kompletten Vorfalls.

• Beide MitarbeiterInnen weigerten sich, mir ihre Dienstnummern zu geben und versuchten zu verhindern, dass ich sie fotografiere indem sie nach meiner Hand u. dem Handy schlugen.

• Der männliche Mitarbeiter wollte mich, nachdem wir aus der Straßenbahn ausgestiegen sind, nicht gehen lassen u. versuchte offensichtlich durch Stoßen und Beleidigen einen Raufhandel zu provozieren.

Mit freundlichen Grüßen
(Name der Meldestelle bekannt)